Donnerstag, 15. November 2007

Brasilien

Seit zwei Stunden bin ich in Ipanema, dem angeblich schoensten Stadtteil von Rio de Janeiro. Ich habe ins Hostel eingecheckt, einen Riesensack Waesche abgegeben (trage nun das Allerletzte, was mein Rucksack noch hergab) und, da es in Stroemen regnet, gebe ich nun erst mal wieder die neuesten Latinotobeabenteuer zum Besten (ein paar Fotos).

Florianopolis

In Stroemen regnet es erstaunlich viel in Brasilien, zumindest hier in der Gegend. In Florianopolis hingegen im Sueden war das Wetter so, wie man es sich in Deutschland von Brasilien vorstellt. Dort habe ich nach den Iguazu-Wasserfaellen meine ersten paar Tage in Brasilien verbracht. Florianopolis wirkt wohlhabend, sicher und sauber, wie eine europaeische Stadt. Die Leute waren grossenteils Weisse, die Hauptfussgaengerzone ist die Schmidt-Avenida. Ich bin nicht aufgefallen und wurde sogar zweimal nach dem Weg gefragt. Glaube ich zumindest, denn ich verstand nix. Waehrend ich Portugiesisch einigermassen lesen kann, habe ich mich bisher nicht an die Aussprache gewoehnen koennen - Portugiesisch ist da echt alles anderes als leicht - und bin nach wie vor aufgeschmissen, wenn mein Gegenueber weder Spanisch noch Englisch spricht. Wobei das viele Gegenueber eigentlich nicht nennenswert stoert; sie reden einfach freudig weiter. Ich entgegne dann ab und zu irgendwas auf Spanisch, wobei ich an beliebigen Stellen "sch" und Nasallaute einstreue. Das hilft zwar auch nicht viel, aber es ist zumindest kurzweilig. In Floripa war ansonsten nicht viel los, kaum Backpacker vorort, und da ich am Wochenanfang an dort war, war auch die Stadt aeusserst ruhig. Von wegen alle Brasilianer tanzen permanent Samba und feiern... Ich besuchte noch eine deutsch-brasilianische Familie, Bekannte von Leandro, und dann fuhr ich weiter nach Norden.

Grosse Insel

Ueber Sao Paulo bin ich letztes Wochenende nach Paraty gekommen, ein nettes kleines Kolonialstaedtchen. Leider war es auch dort zwar sehr schoen, aber nicht besonders aufregend. Wenn kaum andere Backpacker im Hostal sind und sich die brasilianische Jugend versteckt haelt, kann es einem Alleinreisenden schon mal langweilig werden. Daher bin ich Sonntag bereits weiter auf die Ilha Grande gereist. Die Ilha Grande ist die drittgroesste brasilianische Insel, autofrei mit 106 Straenden. Dort war dann endlich mal wieder Reisevolk. Die Schoenheit der Insel wird landesweit geruehmt und zieht daher viele Touristen an. Wie hier gerade in Rio passt auch dort das Wetter nicht ganz zu den brasilianischen Klischeevorstellungen. Am Montag etwa konnte man kaum das andere Ende der Bucht erkennen, so stark war der Regen. Dafuer hat sich gestern das halbe Hostal einen Sonnenbrand zugezogen auf einem absoluten Traumstrand. Etwas angeschlagen von der gestrigen Caipirinha-Promoçao bin ich heute morgen aufgebrochen in die wohl bekannteste Stadt des Kontinents. Und dort sitze ich nun, gespannt auf Zuckerhut, Copacabana und den grossen Christus in den naechsten Tagen.

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