Die letzten Tage war es etwas nass in Chile, zumindest in den Teilen, in denen ich mich aufgehalten habe. Neider in Deutschland kann man mit dem aktuellen Wetter jedenfalls nicht erwecken. In Santiago regnet es heute den ganzen Tag volle Kanne, und das tat es auch in Pucon, 10 Busstunden suedlich, wo wir die letzten drei Tage verbracht haben. (A propos Hundswetter (duffdae): Wer Angst vor Hunden hat, sollte sich eine Chilereise gut ueberlegen. Die laufen en masse in jeder Farbe und Groesse wild durch alle Staedte, sind aber sehr friedlich.) Pucon ist einer der Urlaubsorte Chiles, dies anscheinend aber vor allem Sommer (Fotos). Es soll dort angeblich einen grossen und aeusserst beeindruckenden Vulkan geben... gesehen haben wir ihn aber nicht, da er und alle Berge drumrum immerzu wolkenverhangen waren. Statt ihn zu besteigen haben wir stattdessen eine Radtour durchs Umland gemacht, was sehr schoen war, aber insbesondere gegen Ende hin eher einer Bootstour glich. Abends waren in den Thermen, und die allein haben die Reise dorthin dann tatsaechlich gelohnt: Naturthermen mitten in einer einsamen Waldschlucht, fuenf halbnatuerliche Becken mit unterschiedlich warmen Wasser, und das des Nachts bei leichtem Regen und Nebel, schon sehr idyllisch und muy romantico. Und da wir ja ausserhalb der Saison waren, badeten wir jedesmal so gut wie allein. Die Zeit im Hostal wurde uns durch unseren Herbergsvater versuesst, ein lustiger Geselle und ein Anhaenger Pinochets, aber ansonsten eigentlich ein guter Mensch. Gottseidank hab ich ihm schnell klargemacht, dass ich kein Spanisch verstehe, und Ziel seiner Kalauer und seines politischen Schwachsinns wurden so vor allem Tillmann und Theresa. Ausserdem waren wir in einem Mapuche-Museum, so heissen die Indianer im Sueden Chiles. Details moechte ich an dieser Stelle ersparen, nur so viel, dass sie immer alle bekifft waren und echt ziemlich grosse Ohrringe getragen haben (nicht unchic). Ausserdem sind fast alle Chilenen Mestizen, aber jeder behauptet von sich, direkt von den Konquistadoren abzustammen. Allerdings gibt es inzwischen durchaus eine Art positiver Diskriminierung, d.h. sehr indigene Chilenen bekommen z.B. leichter Stipendien fuers Studium.
Letztes Wochenende, das heisst vor Pucon, haben wir in Valparaiso verbracht, der zweitgroessten Stadt Chiles mit vielen bunten Haeusern am Meer und Teil des Nationalstolzes. Jedem Chilenen, dem man danach begegnet, muss darauf versichern, wie unglaublich schoen Valparaiso sei.
Morgen frueh geht es in den Norden Chiles. Dort soll tatsaechlich die Sonne scheinen, wie eine Vorhut in Erfahrung gebracht hat.
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2 Kommentare:
Hey Tobe! Es sieht super soweit aus! Schreib weiter!
Gruß aus Hildesheim,
Leandro
Sehr schoen. Fotos gehen aber nich.
Viele Gruesse,
Tobias
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