Sonntag, 15. Juli 2007

Santiago

Hola! Nach einer unproblematischen Reise bin ich in Santiago angekommen und habe mich erfolgreich eingelebt, in jeder Hinsicht, auch wenn mir heute sehr unwohl ist infolge des chilenischen Partygetraenks Nummer 1, Piscola, so eine Art Rum-Cola. Santiago gefaellt mir aeussert gut, eine grosse Stadt umgeben von den Anden. 5000er Berge permanent am Stadtrand zu sehen ist beeindruckend. Die Stadt selbst macht einen sehr europaeischen Eindruck, ist ordentlich, gepflegt und sicher (wobei es allerdings auch arme Stadtteile gibt). Chile ist das reichste Land Suedamerikas. Die Chilenen sind sehr sympathisch. Hab schon diverse kennengelernt, da Tillmann sich mit sechs Mitbewohnern ein Haus teilt. Die Chileninnen sind meistens etwas staemmiger am Start, aber es gibt auch viele nette Ausnahmen, zu sehen zum Beispiel in einem der vielen "Cafes mit Beinen", wo sparsamst bekleidete Damen Geschaeftsmaennern ihren Nachmittagskaffee servieren. Hier ist ja bekanntlich Winter, es sind tagsueber ungefaehr bis zu zehn Grad, nachts ist es aber deutlich kaelter. Allerdings sind die Chilenen ziemlich hart, denn sie verzichten auf Heizung und isolierte Haeuser, so dass man unter tausend Decken schlaeft. Eigentlich koennte man gleich draussen schlafen. In den letzten drei Tagen habe ich chilenische, deutsche und arabische Nationalspeisen gegessen, zumindest wurden sie als solche verkauft: es war jedes Mal ein Riesenhamburger mit Avocadocreme und Pommes Frites (bei dem "Tradicion Aleman"-Laden war ein allerdings noch ein Bier dabei, "Kuntzelmann", beworben mit "Ein gutes Bier" (auf deutsch), und im Falle des Shawermas waren die Pommes Frites im Burger drin). Die Chilenen gelten so ungefaehr als die Preussen Suedamerikas, alles ist genau geregelt. Wenn man beim Baecker ein Brot kaufen moechte, geht man zur Brottheke, sagt, was man will, kriegt dann erst mal nen Bon, mit dem man zur Kasse am anderen Ende des Ladens geht, dort bezahlt, einen neuen Bon kriegt, mit dem sich dann sein Broetchen abholen kann. Ausserdem sind sie sehr geschaeftstuechtig. Wenn man in sein parkendes Auto einsteigt, kommt gleich einer angerannt und winkt einen raus (auch wenn kein Hindernis die Sicht versperrt) und will dann ein Trinkgeld. Spanisch versteh ich zu meiner Ueberraschung gar nicht so schlecht, ungefaehr bei einem Drittel im Gespraech raffe ich, worueber wir eigentlich grad reden. Die naechsten Tage fahren wir irgendwo nach Sueden, da gibt´s nen schoenen Vulkan, und bei naechster Gelegenheit kommen auch Fotos. Das Hochladen ist hier leider grad nicht moeglich, da in diesem Internetcafe zehn Rechner an einem Modem haengen, jedenfalls ist die Geschwindigkeit so. Saludos nach Alemania oder wo Ihr das auch lest!

Keine Kommentare: